20:00 Uhr
5 / 9 / 18 / 25 EUR
Ein Tanz-Mashup, ein Bastard-Pop aus 1000 Diebstählen: In AUTOPLAY wird die Copy & Paste-Taste zum Leitmotiv. Jede Bewegung, jeder Ton, jedes Bild ist ein objet trouvé aus dem World Wide Web. Von zeitgenössischer Choreografie bis zum Harlem Shake, vom Videogame Fortnite bis zur Shampoo-Werbung, vom Selfie-Style auf Instagram bis zur global vermarkteten Pose von Michelangelos David – alles wird neu kombiniert, reorganisiert und gemixt. In AUTOPLAY schickt Moritz Ostruschnjak das Publikum in einen Raum aus Hyperlinks, die zum Bild des (digitalen) Daseins im 21. Jahrhundert verschmelzen – Utopie und Konsumterror, Subkultur und Populismus sind dabei immer nur einen Klick voneinander entfernt.
Bitte beachten Sie die tagesaktuellen Zutrittsregelungen: https://eintanzhaus.de/service/aktuellescorona
Team
Moritz Ostruschnjak Choreografie Daniela Bendini Choreografische Mitarbeit Magdalena Agata Wójcik, Daniel Conant, David Cahier, Antoine Roux-Briffaud Tanz Moritz Stumm Video Jonas Friedlich Music mixing & Editing Armin Kerber Dramaturgie Andreas Harder Licht Daniela Bendini, Renate Ostruschnjak Kostüm Paolo Mariangeli Tontechnik Hannah Melder Produktionsleitung Antonia Leitgeb Touring Management Simone Lutz Pressearbeit
Förderer
Eine Produktion von Moritz Ostruschnjak. Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und durch den BLZT, Bayerischer Landesverband für zeitgenössischen Tanz, aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. Realisiert durch eine Residenz des Theater Freiburg. Der Künstler wird unterstützt vom Netzwerk Grand Luxe 2019/20 und ist Mitglied des Tanztendenz München e.V.
Über Moritz Ostruschnjak
Moritz Ostruschnjak befasst sich in seinen Arbeiten mit den Veränderungen der körperlichen und sozialen Erlebnisfähigkeit in Zeiten der Digitalisierung und Virtualisierung. Räume aus Hyperlinks sind seine Werke, die die Medienmaschinerie des 21. Jahrhunderts als Motiv und Fundus nutzen und so gesellschaftliche Prozesse gleichermaßen spiegeln wie reflektieren. Nach dem Arbeitsprinzip Pick & Mix, Cut & Paste entsteht aus heterogensten Elementen und Verknüpfungen das Narrativ einer Realität, in der Politik, Entertainment und Populismus mehr und mehr verschwimmen.
Kommend aus der Sprayer-Szene, entwickelte Moritz Ostruschnjak über Breakdance sein Interesse für den zeitgenössischen Tanz. Er studierte bei Iwanson International in München und vervollständigte seine Ausbildung bei Maurice Béjart in Lausanne. Es folgten Engagements als Tänzer im In- und Ausland. Seit 2013 arbeitet er als freischaffender Choreograf in München und realisierte das Solo "Island of Only Oneland“ sowie die Ensemblestücke "Text Neck", „BOIDS“, „UNSTERN“ und „AUTOPLAY“. Seine neueste Produktion „YESTER:NOW“ (2021) wurde in Münchens größtem Konzertsaal, der Philharmonie im Gasteig, uraufgeführt.
Seine Stücke wurden auf zahlreichen europäischen Festivals gezeigt, die Produktion "UNSTERN" wurde für die TANZPLATTFORM DEUTSCHLAND 2020 ausgewählt, sein Solo TANZANWEISUNGEN für die TANZPLATTFORM DEUTSCHLAND 2022. Er ist einer der Aerowaves Twenty21 Artists mit ebenfalls TANZANWEISUNGEN. Außerdem wurde er 2020 mit dem Förderpreis Tanz der Stadt München für seine künstlerische Arbeit ausgezeichnet. Moritz Ostruschnjak ist Mitglied bei Tanztendenz München e.V. und wird seit 2019 vom Netzwerk Grand Luxe gefördert.
Das sagt die Presse
Dieser Abend macht mächtig Spaß (…) ‚Autoplay’ liest sich wie eine Bilanz seines eigenen Tuns und weist dabei gleichzeitig über sich selbst hinaus und zurück in die Geschichte des Tanzes, stets eingebettet ins aktuelle Zeitgeschehen. Und das alles mit leisem, federleichtem Witz. (...). Der Weg führt vom Existenziellen, von Martin Luther Kings ‚I have a dream’, zur personifizierten KI namens Anna. Das Tänzerquartett tritt, wie wir alle, schon mal in vielerlei elaborierten Varianten auf der Stelle. Bis die Apotheose schwillt in Richard Strauss’ ‚Zarathustra’ und Wagners ‚Walkürenritt’. Die Wiederholungsschleife, das ‚Autoplay’, wird mitgeliefert. Großartig.
Eva-Elisabeth Fischer, Süddeutsche Zeitung, 15.11.2019
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